Land treibt Weiterbildungsoffensive voran
Mit Weiterbildung bleibt die Wirtschaft konkurrenzfähig
24.10.2023
Die Landesregierung treibt die Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW konsequent voran. Weiterbildung ist aus Sicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann ein zentraler Schlüssel, um Baden-Württemberg zukunftsfest aufzustellen.
Weite Teile der Wirtschaft in Baden-Württemberg befinden sich in einem Transformationsprozess. Die fortschreitende Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft, die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) und die Umstellung der Produktionsprozesse auf klimaneutrale Energieformen erfordern ein neues Know-how von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – sowohl in kleinen und mittleren Betrieben als auch in Konzernen. Deshalb hat Baden-Württemberg als erstes Bundesland 2021 die ressortübergreifende Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW auf den Weg gebracht und treibt diese – insbesondere bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) – konsequent voran.
„Für uns als Hoch-Technologieland stecken große Chancen in diesem Wandel. Wir haben es aber auch mit enormen Herausforderungen wie der Fachkräftesicherung zu tun. Deshalb ist es so wichtig, dass wir den Menschen die Möglichkeit geben, ihre Kompetenzen stetig an die Bedürfnisse der Zeit anzupassen. Weiterbildung ist ein zentraler Schlüssel, um Baden-Württemberg zukunftsfest aufzustellen. Lebenslanges Lernen muss integraler Bestandteil des Berufslebens werden“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag, 24. Oktober 2023, in Stuttgart. Seit dem Start im Februar 2021 bringen das Kultus-, das Wirtschafts- und das Wissenschaftsministerium unter dem gemeinsamen Dach der Weiterbildungsoffensive Maßnahmen erfolgreich auf den Weg. Mit der Weiterbildungsoffensive wurde erstmals ein zentraler Zugang zu allen Weiterbildungsmaßnahmen im Land eingerichtet. Dafür nimmt die Landesregierung zusätzlich 40 Millionen Euro in die Hand.
Mit Weiterbildung bleibt die Wirtschaft konkurrenzfähig
„Weiterbildung ist enorm wichtig und eine Daueraufgabe. Nur wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen ständig am Ball bleiben, bleibt unsere Wirtschaft konkurrenzfähig. Das sichert unseren Wohlstand im Land. Die Kampagne ‚The Chänce‘ hat die Bedeutung der Weiterbildung noch einmal stärker in den Fokus gerückt“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus. Das Wirtschaftsministerium hat im vergangenen Jahr den Förderaufruf WEITER.mit.FUTURE_SKILLS@BW gestartet, mit dem Projektvorschläge zur Entwicklung und Erprobung von innovativen Weiterbildungsmaßnahmen gesucht wurden. Aus vielen guten Anträgen seien sieben Projekte mit einer Gesamtfördersumme von rund zwei Millionen Euro ausgewählt worden, die mittlerweile alle ihre Arbeit aufgenommen haben, berichtete die Wirtschaftsministerin. Bei dem weiteren Förderaufruf FörderBAU.weiter.BILDEN@BW steht die Transformation zu einem nachhaltigen Bausektor im Fokus. Anfang Juli sind sechs Projekte mit einer Gesamtfördersumme von rund 1,5 Millionen Euro gestartet. Weitere Maßnahmen des Wirtschaftsministeriums sind die Erhöhung der Zahl der Regionalbüros von bisher 13 auf 17 seit Beginn des Jahre 2023 sowie ein Coaching-Programm zur Personalentwicklung und Weiterbildungsberatung für KMU-Betriebe.
Universitäten und Hochschulen als wichtige Partner
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski ergänzte: „Unsere Universitäten und Hochschulen sind bei der Nachqualifizierung von Fachkräften verlässliche und innovative Partner. Mit mehr als 1.400 Weiterbildungsangeboten bieten sie ein starkes und breit aufgestelltes Programm. Sie punkten mit wissenschaftlich zertifizierter Qualität und gehen auf die Bedürfnisse der Unternehmen ein.“
Die Strategie des Wissenschaftsministeriums zur Unterstützung und zum Ausbau der Weiterbildung an den Hochschulen fußt auf drei Säulen:
- Erstens auf der neuen Plattform „südwissen.de“. Hier sind bereits mehr als 750 Weiterbildungsangebote sämtlicher Hochschulen im Land leicht zu finden, ebenso wie Beratung dazu. „Die Plattform wird für alle Weiterbildungsinteressierten eine optimale Orientierung zu den Angeboten und einen innovativen Buchungsservice bieten“, so Olschowski.
- Zweitens seien 25 Weiterbildungslotsen dafür zuständig, die Bedürfnisse der Unternehmen mit dem Angebot der Hochschulen zusammenzubringen, erklärte die Wissenschaftsministerin. Sie kennen vor Ort und überregional die Bedarfe der Unternehmen und gleichen diese mit den Angeboten der Hochschulen ab. Gleichzeitig helfen sie auch dabei, neue Angebote zu entwickeln, etwa im Bereich Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI). Zu ihrer Arbeit wurde eine Begleitforschung an der Universität Tübingen gestartet.
- Drittens hat die Evaluationsagentur Baden-Württemberg (evalag) im Auftrag des Landes ein schlankes Zertifizierungsverfahren entwickelt. Es wird im Sinne eines Qualitätssiegels für Angebote der wissenschaftlichen Weiterbildung im Land vergeben, erste Pilotverfahren zur Zertifizierung laufen bereits.
Mit innovativen Digitalprojekten gezielt in Zukunft der Weiterbildung investiert
Ziele des Kultusministeriums sind, die Weiterbildungslandschaft gut für das digitale Zeitalter aufzustellen, die Beteiligung an Weiterbildung zu erhöhen und alle Menschen zu befähigen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und durch Teilhabe die Veränderungen mitzugestalten. Kultusministerin Theresa Schopper sagte: „Mit innovativen Digitalprojekten haben wir gezielt in die Zukunft der Weiterbildung investiert. Mein Anliegen ist, allen Menschen die Teilhabe am Arbeitsleben trotz der tiefgreifenden Veränderungen in unserer Arbeitswelt und Gesellschaft zu ermöglichen. Insbesondere auch jenen, die noch nicht über ausreichend Kenntnisse im Lesen und Schreiben verfügen. Auch mit Blick auf den Fachkräftebedarf in unserem Land ist Weiterbildung der zentrale Schlüssel.“
Um weitere Zielgruppen zu erreichen und einen niederschwelligen Zugang zu Beratung zu ermöglichen, hat das Kultusministerium die digitalgestützte Beratung im bundesweit einzigartigen Landesnetzwerk Weiterbildungsberatung ausgebaut. Für Menschen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können, hat das Land digitale Fördermodule entwickelt, damit auch sie die Chancen der Digitalisierung nutzen können. Auf der neuen Plattform DIGIalpha sind Lehr- und Lernmaterialien bereitgestellt, sodass Grundbildungszentren ihre Kursangebote neu ausrichten können. Innovative Projekte wie die Digitalen Pilotvolkshochschulen verfolgen das Ziel, alle baden-württembergischen Volkshochschulen in einer sich dynamisch entwickelnden, digitalen Weiterbildungslandschaft zukunftsfähig aufzustellen.
Zur Pressemitteilung und mehr Informationen unter www.baden-wuerttemberg.de