Neues Konzept für Lernwerkstatt 4.0 für das Kfz-Gewerbe
Der Lenkungskreis des landesweiten „Transformationsrats Automobilwirtschaft“ hat das Konzept einer „Lernwerkstatt 4.0“ für das Kfz-Gewerbe auf den Weg gebracht. Damit sollen die Unternehmen frühzeitig auf Entwicklungen in den relevanten Technologiefeldern vorbereitet werden.
05.12.2018
Unter dem Vorsitz von Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich der Lenkungskreis des landesweiten „Transformationsrats Automobilwirtschaft“ getroffen. Im Mittelpunkt der Sitzung stand dabei das Konzept einer „Lernwerkstatt 4.0“ für das Kfz-Gewerbe, das im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg vom Ministerium mit bis zu 700.000 Euro unterstützt wird. Ein Förderantrag dazu wurde dem Wirtschaftsministerium bereits überreicht.
Hoher Veränderungsdruck auf kleinbetrieblich strukturiertes Kfz-Gewerbe
Hoffmeister-Kraut: „Der derzeitige Technologiewandel wirkt sich auf die gesamte automobilwirtschaftliche Wertschöpfungskette aus. Digitale Informations- und Kommunikationsmedien in der Kundeninteraktion, neue Technologien in der Produktpräsentation, sinkende Umsatzgrößen im Werkstattbereich durch die Elektromobilität, aber auch neue Wertschöpfungspotenziale durch das Connected Car sind nur wenige Beispiele für den hohen Veränderungsdruck.“ Daher sei insbesondere das Kfz-Gewerbe zu umfangreichen Anpassungen innerhalb von Vertriebsprozessen und dem Aftersales-Geschäft gezwungen, so die Ministerin.
Proaktives Lernen: Lernwerkstatt 4.0 für Kfz-Gewerbe
Anders als die Automobilindustrie sei das Kfz-Gewerbe von kleinbetrieblichen Strukturen geprägt. Dies setze den Unternehmen enge Grenzen in der Erprobung neuer Technologien und Dienste sowie im Hinblick auf die Durchführung eigenständiger Forschung und einer darauf aufbauenden Entwicklung von Lösungsansätzen. Um den Technologiewandel innerhalb des Kfz-Gewerbes proaktiv zu begleiten und mitzugestalten, schlägt der Transformationsrat die Einrichtung einer „Lernwerkstatt 4.0“ für das Gewerbe vor. Diese soll es ermöglichen, die Unternehmen frühzeitig auf Entwicklungen in den relevanten Technologiefeldern vorzubereiten. „Die vorgeschlagene Lernwerkstatt 4.0 nimmt die Rolle eines ‘Innovationsschaufensters’ ein, mit dessen Hilfe neue Technologien und Systeme entlang der sich wandelnden ‘Customer Journeys’ beim Kauf von Fahrzeugen sowie bei der Inanspruchnahme von Wartungs- und Reparaturleistungen vorgestellt und erprobt werden“, so Hoffmeister-Kraut.
Die Lernwerkstatt 4.0 solle zudem als offene Plattform für die praxisnahe und zukunftsgerichtete Aus- und Weiterbildung für alle Branchenakteure und für die relevanten Bildungseinrichtungen ausgestaltet werden. Die kontinuierliche und dynamische Anpassung von Themenfeldern anhand aktueller Entwicklungen stelle eine wesentliche Säule des Grundkonzeptes dar. Die Lernwerkstatt 4.0 solle danach eine wichtige Transferfunktion bezüglich neuer Technologiefelder im Handel und in Werkstätten, zwischen der Industrie und dem Kfz-Gewerbe sowie hinsichtlich Branchendienstleistern und Bildungseinrichtungen einnehmen.
Strategiedialog Automobilwirtschaft
Der Strategiedialog Automobilwirtschaft der Landesregierung erfolgt auf Arbeitsebene in sieben strategischen Themenfeldern. In Themenfeld 1 fallen Forschung und Entwicklung, Produktion und Zulieferer. Themenfeld 2 umfasst den Vertrieb und Aftersales. Themenfelder 1 und 2 sind zugleich die Handlungsfelder des Transformationsrates Automobilwirtschaft Baden-Württemberg unter der Leitung von Frau Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut. Themenfeld 3 beinhaltet die energiepolitischen Fragen des Transformationsprozesses. Der Bereich Digitalisierung liegt in Themenfeld 4. Verkehrslösungen und Elektromobilität fallen in Themenfeld 5. Das Themenfeld 6, Forschungs- und Innovationsumfeld, ist als Querschnittsthema angelegt. Zudem stellt das Querschnittsthemenfeld 7 „Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung“ eine Klammer für alle Themenfelder dar.
Wirtschaftsministerium: Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg