Landesregierung setzt auf Medienkompetenz und Aufklärung

Safer Internet Day


09.02.2017

Als Auftakt der baden-württembergischen Medienkompetenztage hat in Stuttgart die zentrale Veranstaltung der Landesregierung zum Safer Internet Day stattgefunden. Mit vielfältigen Maßnahmen im Bildungsbereich fördert die Landesregierung die Medienkompetenz im Land, um eine Teilhabe an der digitalen Gesellschaft zu ermöglichen. Für Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist die Stärkung der Medienkompetenz angesichts aktueller Phänomene wie Hatespeech und Fake-News unabdingbar.

Anlässlich des Safer Internet Days meldete sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit einer Mahnung zu Wort: „Die Stärkung der Medienkompetenz ist angesichts aktueller Phänomene wie Hatespeech, Fake-News und Social Bots unabdingbar. Auch im digitalen Zeitalter ist die freie politische Meinungsbildung und damit auch die offene Gesellschaft insgesamt Bedrohungen ausgesetzt, denen wir kraftvoll entgegentreten müssen.“

 

Hatespeech und Fake-News entgegenwirken

Diese Botschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann stellte Wolfgang Kreißig, Leiter des Medienreferats im Staatsministerium Baden-Württemberg, bei der zentralen Veranstaltung der Landesregierung zum Safer Internet Day in den Mittelpunkt seiner Eröffnungsrede. Vor über 200 Gästen betonte Wolfgang Kreißig, dass es der Landesregierung darauf ankomme, mit vielfältigen Maßnahmen entlang der Bildungskette möglichst allen Menschen in Baden-Württemberg eine Teilhabe an der digitalen Gesellschaft zu ermöglichen und Medienkompetenz breit zu fördern. 

 

Regionale Medienkompetenztage im ganzen Land

Die Fachtagung findet einmal im Jahr am Safer Internet Day im Rahmen der Initiative Kindermedienland statt. Sie ist die Auftaktveranstaltung zu weiteren regionalen Medienkompetenztagen im ganzen Land. Mit Vorträgen und praxisorientierten Foren will sie Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern und Multiplikatoren bei ihren Erziehungs- und Bildungsaufgaben unterstützen.  

Der Psychologe Georg Milzner hob in seinem Vortrag hervor: „Durch das hohe Tempo des Wandels werden viele Ängste heraufbeschworen, doch nur ein kleiner Teil davon ist bei näherem Hinsehen berechtigt“. Deshalb betonte er: „Selbsterfahrung und kompetenter Austausch ist besser als Hysterie, wenn wir diesem Wandel gewachsen sein wollen.“

Professor Harald Gapski stellte fest: „Mit der fortschreitenden Vernetzung, dem „Internet der Dinge“, den datengestützten Prognosen und immer leistungsfähigeren künstlichen Intelligenzen beginnt eine neue Phase der Digitalisierung unserer Gesellschaft.“ Er ging der Frage nach, wie Algorithmen künftig in unser aller Leben, in soziale, politische und wirtschaftliche Prozesse insgesamt eingreifen. 

„YouTube ist mittlerweile ein zentraler Kanal, wenn es darum geht, dass Jugendliche sich Informationen besorgen, nach Unterhaltung oder Vorbildern suchen“, betonte Markus Gerstmann in seinem Vortrag. Hier bestimmen Jugendliche das Programm und benutzen diese Plattform, um aus ihrem eigenen Leben zu berichten und zu sehen, was andere bewegt. Der YouTuber vermittele ein Bild vom Star zum Anfassen: der Star liebe alle Fans, sei wie die große Schwester oder Freundin, die alles macht, kann und darf und nur beiläufig für Konsumgüter wirbt. Authentizität und Nähe sei dabei nur ein Mittel, denn dahinter stehe ein System aus Management, Werbefirmen, Produkten und Künstleragenturen.

Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) führt zusammen mit den rund 56 Stadt- und Kreismedienzentren in ganz Baden-Württemberg regionale Medienkompetenztage im Auftrag des Staatsministeriums Baden-Württemberg im Rahmen der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg durch. Die Auftaktveranstaltung findet alljährlich am Safer Internet Day statt. Das Nachmittagsprogramm bot praxisorientierte Fachforen rund um die Bereiche Apps, Virtuelle Realität, Hatespeech und Cyberhetze sowie Datamining und Privatsphäre.

 

Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg

Der qualifizierte und eigenverantwortliche Umgang mit Medien ist für Kinder und Jugendliche heute eine Schlüsselqualifikation für den späteren Erfolg in Beruf und Gesellschaft und unabdingbare Voraussetzung für ihr späteres und berufliches Leben. Deshalb hat die Landesregierung in Kooperation mit der Landesanstalt für Kommunikation (LFK), dem SWR, dem Landesmedienzentrum (LMZ) und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg das Kindermedienland Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Mit dieser landesweiten Medienkompetenz-Initiative werden die zahlreichen Projekte, Aktivitäten und Akteure im Land gebündelt, vernetzt, ergänzt sowie eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Medienbildung und -erziehung geschaffen. Im Internetportal www.kindermedienland-bw.de finden Eltern, Erziehungsverantwortliche und Lehrkräfte einen umfassenden Überblick über das engmaschige Netz an kompetenten Ansprechpartnern und Aktivitäten im Kindermedienland Baden-Württemberg. 

Pressemitteilung des Landesbeauftragten für den Datenschutz: Gefahren für Kinder und Jugendliche durch Cybermobbing

Quelle: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg